Handschriftlich schreiben – brauchen wir das noch?
Kommt das Schreiben per Hand aus der Mode?
Das handschriftliche Schreiben gerät heutzutage immer mehr in den Hintergrund oder besser gesagt aus der Mode. Kurzmitteilungen per E-Mail, SMS, WhatsApp, Twitter und Facebook ersetzen das Schreiben von Hand. Davon beleidigt verweigern immer häufiger selten genutzte Schreibutensilien ganz trocken ihren Dienst.
Noch vor gar nicht langer Zeit bemühte man sich bei schriftlichen Nachrichten zunächst um eine passende Anrede, dachte über jedes Wort, das man schrieb, nach und schloss die Mitteilung mit einer passenden Grußformel. Oftmals beginnen Nachrichten heute nur noch mit „Hi“ und enden mit „LG“, wenn überhaupt. Ich habe gehört, das sei modern, also mache ich das auch ab und zu. Die Textinhalte sind in der Regel kurz, und immer öfter werden Worte durch Emojis – zu deutsch Bildschriftzeichen – ersetzt.
Hi, … LOL … LG
Können wir mit dieser Art zu kommunizieren unsere Gedanken und Gefühle treffend wiedergeben?
Unabhängig davon, dass unsere Welt ärmer wäre, wenn die Menschheit keine Dichter mehr hervorbrächte: Die Wissenschaft hat längst festgestellt, das Schreiben von Hand ist eine Höchstleistung des Gehirns. Die Worterkennung nur mit Hilfe des Computers zu festigen, gelingt offenbar nicht, und Tippbewegungen hinterlassen wie es scheint keine Spuren. Darüber hinaus kann auch keine andere Form des Schreibens so viel Individualität und Persönlichkeit wiederspiegeln.
Wir sind zuversichtlich, dass auch weiterhin von Hand geschrieben wird. Anscheinend wird die Handschrift in Deutschland zutiefst wertgeschätzt. Der Verein Initiative Schreiben e.V. hat laut eigenen Angaben auf ihrer Homepage im Jahr 2013 eine Meinungsumfrage in Auftrag gegeben. Insgesamt wurden 1017 Personen befragt, und rund neun von zehn Befragten gaben an: Handgeschriebenes ist von besonderem Wert.